...liegt auf dem Rücken der Pferde. Das dachten wir uns zumindest, als Katha und ich am letzten Wochenende einen Reitausflug auf einem Vulkan wagten.
Nach oben ging's erstmal mit dem Teleferico, einer Seilbahn, die uns innerhalb von 10 Minuten auf 4600m Höhe brachte. Dort angekommen suchten wir direkt die Pferdestation - natürlich nicht ohne vorher einen Blick auf ganz Quito werfen zu können und zu mutmaßen, wo sich ungefähr unser Hostel befindet.
Die Suche nach den Galoppern gestaltete sich jedoch schwerer als erwartet: Irreführende Wegweise, die einen schon nach 10 Metern in tiefe Zweifel stürzten und ein recht unwegsames Gelände - noch dazu die Höhe(!) - erschwerten unser Vorgehen enorm und so ist es kein Wunder, dass wir zuerst einmal eine knappe Stunde im Kreis liefen, um schlussendlich wieder bei der Bergstation anzukommen, an der wir gestartet waren.
So weit, so schlecht - wir mussten um Hilfe fragen.
Nachdem uns zwei kleine Jungs mit einem fahrigen in die Landschaft weisen nicht wirklich geholfen hatten, konnte uns ein Angestellter des Teleférico glücklicherweise den Weg weisen: Wir waren von Anfang an falsch gelaufen...
Endlich bei den Pferdchen angekommen wurden wir ziemlich schnell draufgesetzt, mit einem warmen Poncho versorgt und los ging's. Katha, die mehr Reiterfahrung als ich hat, wurde dann auch mal direkt allein auf ihrem "Phosphorito" gelassen, nicht natürlich ohne ihr vorher aus einem Seil behelfsmäßig Zügel zu basteln - wahnsinnig professionell. Ihr könnt euch vorstellen: Mein Vetrauen in diesen Ritt steig enorm.
Auch als Katha dann seelenruhig fragte, ob wir auch galoppieren würden, fühlte ich mich völlig entspannt. Nicht. Es hatte wohl nichts geholfen, dass ich ihr vorher ausgiebig erklärt hatte, dass ich in meinem Leben nur zweimal wirklich geritten war: Beide Male auf eingezäuntem Sand, beide Male mit Anleitung meiner äußerst reiterfahrenen besten Freundin. Und trotzdem bin ich einmal übel runtergefallen.
Meine Einwände wurden ignoriert und so "durfte" auch ich nach ungefähr 100m allein reiten - allerdings ohne behilfsmäßige Zügel, sondern einfach mit einem seitlich am Halfter befestigten Seil in der Hand. Herrgott...
Mithilfe aller Reittipps, die ich jemals bekommen hatte und den neuen die ich von Katha bekam, schaffte ich zuerst das Pferd zum Traben zu bringen (was sich als einfach gestaltete, es lief dem Pferd unseres Guides sowieso fröhlich hinterher), dann merkte ich jedoch, dass das ziemlich anstrengend wurde. Ich wollte galoppieren.. was sich als schwierig gestaltete, weshalb ich zuerst einen leichten Trab ritt. Als ich meine Ramona dann endlich dazu bewegen konnte, zu galoppieren, mochte sie gar nicht mehr aufhören.
Ein irres Gefühl, so ganz allein durch ein völlig unwegsames, wunderschönes Gelände zu galoppieren. Ich fühlte mich frei und Ramona sich auch - etwas zu frei, denn auf einmal wollte sie wohl unbedingt den Guide einholen und galoppierte davon. Irgendwie schaffte es selbiger noch, die Gute an ihrem provisorischen Seil zu packen und bewahrte mich somit vor einem Sturz.
Dieser folgte jedoch ungefähr 20m vom Stall der Tiere entfernt, als die arme Ramona umknickte und vorn über fiel. Ich rutscht mit, vor allem um ihr einen Genickbruch zu erstarren. Der arme Guide hatte glaub ich mehr Angst, dass ich ihn verklagen könnte oder ähnliches, statt sich meine Stute mal genau anzusehen. Naja, sie lief kurz drauf wieder fröhlich in ihr Gehege und wurde von mir vorher mit einigen Streicheleinheiten versorgt.
Der (halbe) Tag war wirklich mehr als gelungen, trotz des kleinen Falls und am Ende blieb noch genug Zeit mit Oliver zusammen im Hostel eine DVD zu schauen. Solche Tage lob ich mir.. und frage mich gleichzeitig, warum ich eigentlich weder in Holland noch in Deutschland mehr dieser Tagesausflüge unternehme. Ist ja nicht so, als würde man schon alles um sich herum kennen, oder?
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Katha im Teleferico |
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Idyllischer Bachlauf auf dem Pichincha |
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Marslandschaft |
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Die Pferde |
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Katha fügt sich mit ihrem Poncho perfekt in die Landschaft ein |
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ich seh selbst immernoch aus wie ein bleicher Hippie... |
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Nein, das ist kein Buckel, nur ein Rucksack |
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Ramona |
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nicht nur drei Pferde, auch drei Hunde begleiteten uns auf unserem Ausflug |
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traumhafter Blick auf Quito |
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vom Guide inszeniertes Fotoshooting - der wusste genau, wie man die Pferdchen dazu bringt den Kopf hoch zu halten :) |
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ganz verwegen von unten durch die Grashalme geknipst - der Schlingel |
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Und Nahaufnahme :) |