Freitag, 28. Oktober 2011

Pitsch Patsch Nass


Mal wieder ein paar Fotos aus dem Centro Capadd für euch. Obwohl mir mittlerweile bewusst geworden ist, dass ich eine Arbeit in einer solchen Kindertagesstätte nicht mein Leben lang machen könnte, genieße ich die Zeit dennoch sehr.
Warum mir das bewusst geworden ist? Erstmal habe ich wahnsinnigen Respekt, vor den Menschen, die das schon können, denn es ist wirklich unglaublich anstrengend, mit besonderen Kindern zusammen zu arbeiten. Man braucht theoretisch genau so viele Betreuer wie Kinder, um eine angemessene Betreuung anzubieten und muss dann auch die gesamte Zeit komplett anwesend und präsent sein. Manchmal fühle ich mich dann einfach zu sehr wie ein Alleinunterhalter, dessen Publikum größtenteils kaum eine Reaktion zeigt...
Auch wenn wir natürlich auch manchmal "Schule spielen" und Wörter bilden, Laute formen und lernen, welches Tier welches Geräusch macht, ist mein Kopf doch unterfordert, und das fehlt mir.
Ich kann mir nach wie vor vorstellen, im Kinder- und Jugentherapeutischen Bereich zu arbeiten, würde ich es doch vorziehen, Einzeltherapie mit den Kindern zu machen und vor allem auch Jugendliche in der Therapie zu betreuen.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem wundervolle Erfahrungen sammle. Seit ca. 6 Wochen gehen wir zum Beispiel jeden Mittwoch Schwimmen und es ist überraschend, wie gut die vier Jungs mitmachen. Alle haben einen Heidenspaß und zeigen im Wasser teilweise ganz andere Gesichter, als an Land.
Zwei Wochen ist das freie Baden noch, dann werden die Mittwoche wieder im Centro verbracht - aber dann mache ich mich auch schon fast auf den Rückweg nach Deutschland...

Liefs, Isa














Und noch zwei musikalische Schmankerl: Ericks Lieblingslieder zur Zeit - die demnach im Centro hoch und runter laufen...

Israel Kamakawiwo'ole - E Ku U Morning Dew

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Fotoshoot am Strand














Wie versprochen, die Bilder von Kathas und meinem Strandshooting. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß!

Dienstag, 25. Oktober 2011

Canoa - drei Tage Paradies


Jetzt ist es schon wieder über eine Woche her, dass Katha und ich in Canoa waren und am liebsten möchte ich direkt nochmal an den Strand. Leider habe ich immernoch nicht herausgefunden, wie man den Geldbaum aus "Die Sims" in seinem Garten gedeihen lässt, weshalb ich wohl noch ein wenig warten muss, bis sich dann zwei Tage Montanita einschieben lassen.
Aber gut, zurück nach Canoa: Am vergangenen Donnerstagnachmittag hieß es für Katha und mich Koffer packen, damit wir den Nachtbus nach Canoa um pünktlich 23:00Uhr erwischen. Im Bus hatte ich nach ziemlich kurzer Zeit bereits das Gefühl in einem Schiff zu sitzen - und hatte ich erwähnt, dass ich seekrank bin?
Das Fahrzeug schaukelte nur so vor sich hin, rausgucken konnte ich zur Ablenkung auch nicht, denn es war ja dunkel, und so blieb mir nur der gequälte Versuch endlich einzuschlafen und am besten nicht aufzuwachen, bevor wir ankommen sollten. Geplant war die Ankunft für 5:30Uhr morgens, letztendlich waren wir aber schon etwas eher da und fanden uns in völliger Dunkelheit in einer recht unheimlichen Straße wieder, in der alle Häuser drumherum komplett verbarrikadiert waren. Der Hund, der im Lichtschein einer Laterne bewegungslos auf der Straße fand, machte das ganze nicht wirklich einladender und so zückte ich kurzerhand mein Pfefferspray und machte mich mit Katha auf den Weg zum Hotel, denn wer weiß, wie lang dieser Marsch werden würde...
Aber weit gefehlt, nach ziemlich genau 4 1/2 Minuten sahen wir das Schild: Hotel Bambu und ein freundlicher Nachtwächter ließ uns herein, auch wenn er eröffnete,wir müssten bis 6:30Uhr warten, bis die Rezeption öffnet. Da es wundervoll mild war, ließen wir uns in einer der Hängematten in der Hotelanlage fallen und genossen kurz die Ruhe des Meeresrauschen. Lange konnten wir freilich nicht dort entspannend, denn es zog uns zum Meer, dass ziemlich genau so weit vom Hotel entfernt war, wie der Strand eben einnahm: Selbiger begann nämlich quasi schon in der Anlage, wo der gesamte Boden aus weichem, warmem Sand bestand.
Einatmen ist doch etwas ganz anderes, wenn man direkt am Meer steht. Wundervoll!
Und dann noch mitten in der Nacht, ganz alleine, unser eigener Strand, zumindest für ein paar Minuten. Einfach grandios, dieses Gefühl. Kurz darauf konnten wir schon unser erstes Frühstück im Hotel genießen und  danach unser herrliches kleines Hüttchen beziehen: Eine richtige kleine Bambushütte mit Hängematte und gemütlicher Atmosphäre.
Nachdem wir dann in unserer Hütte ein wenig Schlaf nachgeholt hatten ging es ins Dorf, den nächsten Tag planen. Wir suchten uns den Ausflug zu einer ökologischen Farm im Dschungel aus, an welcher man das Leben im Dschungel ein wenig kennen lernen konnte. Mehr dazu schreibe ich euch aber nochmal in einem separaten Post.
Danach erkundeten wir vor allem die Umgebung, die Straße, die uns in der Nacht noch so unheimlich erschien war jetzt herrlich hell und bunt und wir genossen das leichte Leben der Strandbewohner Ecuadors.
Abends genossen wir "Encocado de Pescado" im Hotel - Fisch in Kokossoße. Hmmmm que rico - wie lecker! Ich glaube ich habe schon ewig nicht mehr so gut gegessen! Zum Essen wurde ein leckerer Kokoscocktail geschlürft und wir machten uns auf in eine der vielen Strandbars. Viel war Freitagabends zwar nicht los, aber ein paar nette Surfer trafen wir doch, die uns einweihten in die hüfteschwingenden Salsa- und Merengue-Rythmen. Wir hatten eine herrliche Nacht, denn auf Sandboden und mit Meeresrauschen tanzt es sich einfach viel besser.
Erschöpft im Hotel angekommen, war das Meeresrauschen jedoch zuerst kaum wahrzunehmen, da die flotten Beats vom Strand noch bis spät in die Nacht zu uns herüberwehten. Es geht jedoch nichts über Einschlafen mit der eigenen Musik auf den Kopfhörern und Aufwachen mich besagtem Rauschen, denn irgendwann war die Musik dann doch verstummt.
Aufstehen mussten wir früh, für den Ausflug zur Farm und zurück kamen wir auch erst um 19:30Uhr. Nach einem erneut leckeren Essen, diesmal Encocado de Camarones, also Krabben in Kokossoße, ging es wieder in die Strandbars. Am Samstag war es auch deutlich voller, weshalb ich mich eher dazu entschied, den wirbelnden, tanzenden Menschen um mich herum zuzuschauen und dazu an meinem Cocktail zu nippen. Vom Ausflug in den Dschungel tat mir ja doch noch alles so weh, dass ich früh ins Bett flatterte und Katha den feurigen Latinos überließ (sie hat es - knapp - überlebt).
Sonntag schliefen wir zuerst aus und starteten wir einen Ausflug zu den Klippen am Strand und machten tolle Fotos, die ich euch gern nochmal präsentieren kann, aber alles zu seiner Zeit :) Leider wurden wir zwischendurch von gemeinen Quallen überrascht, die uns so ziemlich am ganzen Körper verbrannten. Auf der Flucht vor selbigen, stapfte ich in eine Vertiefung ins Wasser und verstauchte mir den Knöchel. Anfangs fiel mir jedoch nicht auf, wie schlecht es um mein Füßchen bestellt war, und so rannten wir quasi zum Hotel zurück um uns die Quallenschmerzen vom Körper zu duschen (mehr oder weniger erfolgreich).
Nachdem wir uns unsere Bustickets für die Nacht besorgt hatten, genossen wir nochmal die Strandpromenade und stärkten uns ein letztes Mal im Hotelrestaurant. Dass man sich nach drei Tagen trautem Beisammensein schon eine Menge erzählt hat, merkten wir, als wir abends vorm Hotel saßen, aufs Meer starrten und gemeinsam schweigen konnten. Die letzten Stunden wurden also mit Lesen und Tagebuch schreiben verbracht (letzteres für Katha, ersteres für mich) und um 21:30Uhr fanden wir uns wieder im Bus, der uns auf einer weiteren Schaukeltour nach Quito zurückbrachte.
Das Wochenende war wundervoll und trotz lädiertem Fuß ein voller Erfolg. Wenn es Anfang November dann endlich Ferien gibt und ich mich nach Montanita und Guayaquil aufmache gibt es sicherlich wieder tolle, neue Eindrücke.
Liefs, Isa

unser Strand

Hotel Bambu - traumhaft grün

Blick nach rechts vom Hotel

hinter dem Dickicht und Katha liegt der Strand

unser kleines Häuschen für zwei Nächte

Betten mit Mückennetz - dringend notwendig!

Hotel-Strandbar und dahinter traumhaftes Meer und Strand



eigentlich bin ich fröhlich, die Sonne blendet nur so


da ließ die Sonne sich endlich blicken

"Schaufenster"bummel an der Strandpromenade

Katha und ich, schön gemacht zum Dinner

In der Strandbar wird bis spät getanzt

nachts am Strand
letzter Blick auf die (unheimliche) Straße am Sonntag

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Montag, 17. Oktober 2011

Es kratert der See im Quilotoa...


Am letzten Sonntag stand endlich der lang geplante Ausflug zum Quilotoa an. Der Quilotoa ist ein weiterer Vulkan in Ecuador. Er ist nicht mehr aktiv und so hat sich im Laufe der Jahre ein Kratersee gebildet, den es sicherlich zu besuchen lohnt.
Zu viert machten wir uns am frühen Morgen auf den Weg: Katha, Julia, Jan und ich. Die Busfahrt dauerte einiges länger als ich erwartet hatte. Zuerst mussten wir eine halbe Stunde Bus fahren, bis wir am richtigen Bahnhof angekommen waren, dann ging es von dort in einen Reisebus und in ein verschlagenes Dörfchen, dessen Name mir entfallen ist. Von dort nahmen wir einen weiteren Bus und fuhren bis nach Zumbahua. Wer glaubt, wir wären nun am Ziel, hat sich geirrt. In Zumbahua mussten wir eine der örtlichen "Taxen" nehmen, um zum Krater zu gelangen. Das Taxi stellte sich allerdings recht schnell als Kleintransporter mit offener Ladefläche heraus. Auf eben dieser sollten wir dann auch Platz nehmen.
Mutig wir wir eben sind, fanden wir sitzen aber viel zu fad und so standen wir bald auf der Ladefläche und hielten uns an der Stange in der Mitte fest - wild schreiend versteht sich.
Ich muss ehrlich sagen, schon allein für diese wilde Fahrt, die hier in Ecuador doch als normale Transportmöglichkeit wahrgenommen wird, hatte sich unser Trip gelohnt.
Im Örtchen Quilotoa angekommen hieß es erstmal "Abstieg" - denn um zum Vulkansee zu gelangen mussten wir ein ziemliches Stück über recht unwegsames Gelände nach unten. Lohnen tat sich das Ganze aber sicherlich. Der Ausblick auf den Kratersee war atemberaubend!
Unten angekommen liehen wir uns ein Paddelboot und schipperten ein wenig über den See. Es muss dazu gesagt werden, dass die extrem paddelfaule Mannschaft ohne meinen übermäßigen Einsatz wohl immernoch auf dem See dümpeln würde, aber was tut man nicht alles, um seine Freunde zu retten...
Nachdem die Bootsfahrt uns erschöpft hatte, entschieden wir uns den Aufstieg nicht zu Fuß, sondern zu Pferd in Angriff zu nehmen. Zumindest nervlich war das aber sicherlich nicht die einfachere Entscheidung. Die Pfade waren zwischendurch so unwegsam und steil, dass ich mehr als einmal befürchtete mein Pferdchen würde stolpern und samt mir in den Abgrund stürzen. Gott sei Dank hatten wir fachkundige Guides dabei, von ungefähr 8 und 10 Jahren...
Nach einer Stärkung im Restaurant schlängelte wir uns durch alle 4 Transportmöglichkeiten nach Hause, sodass wir um 21Uhr das Hostel erreichten - todmüde und glücklich.

Liefs, Isa




mit Katha



die schöne Julia
Katha und Jan

auf unserem Paddelboot - Trouble mit Paddel!