Dienstag, 8. November 2011

Guayaquil


Ihr Lieben,

ich hatte ganz wundervolle Ferien in Guayaquil und am Strand! Jetzt können die letzten zwei Wochen kommen, bevor ich wieder nach Hause fliege und alles hier hinter mir lasse...
Guayaquil ist wundervoll warm - vielleicht manchmal ein bisschen schwül - und wahnsinnig groß! Armutsviertel und Wolkenkratzer geben sich hier die Hand und die Uferpromenade "Malecon", die 2000 komplett renoviert und neugestaltet wurde, wirkt fast schon zu kosmetisch, betrachtet man ringsherum die kleinen, abgewrackten Häuschen der Innenstadt.
Am ersten Tag in Guayaquil ging es in die Kühle eines Einkauszentrums und dort beim besten Sushiman Ecuadors Fisch und Reis ganz anders zu genießen - herrlich!
Frisch gestärkt machten wir uns auf zum Malecon 2000 und ich konnte den Rio Guayas bestaunen. Hier wurden auch sogleich die Zeiten für den geplanten Bootstrip gecheckt, welcher am Freitag stattfinden sollte.
Abends hat Oliver mir seinen Lieblingsort in Guayaquil gezeigt: In Las Penas sind wir zigtausend Stufen hochgeklettert um am Ende auf einem Leuchtturm auf diesem wundervollen Hügel zu stehen und ganz Guayaquil bei Nacht zu sehen. Wunderschön!
Für die Nacht ging es wieder ins Haus von Olivers Großvater, wo wir wiederum herzlich aufgenommen wurden, von Opa, Mama, Halbbruder und Halbschwester.
Am nächsten Morgen ging es auf Visite bei Olivers Schwester Priscilla, ihrem Mann und den vier Kiddies. Die 6 wohnen in einer Art "Vorort" von Guayaquil - einer von vielen eingemauerten Wohngegenden, in die man nur kommt, wenn man dort wohnt oder vorweisen kann, dass man Besucher eines der dort Lebenden ist. Mir persönlich würde ein solches Leben nicht gefallen - alle Häuser sehen gleich aus und man muss seine eingeschlossene Gemeinschaft quasi nie verlassen: Es gibt Supermärkte, Möbelgeschäfte, Restaurants und Freizeitanlagen - alles hinter dicken Mauern mit grauseligem Stacheldraht - oder auf die Mauer geklebten Glasscherben, die das Eindringen erschweren sollen.
Im Haus von Olivers Schwester war es aber trotzdem sehr gesellig. Wir wurden warm empfangen - vor allem vom 4jährigen, sehr charmanten Adrian, der seinen Onkel gar nicht mehr loslassen wollte. Auch die anderen Kids, Gabriela (12), Valeria (9) und Aaron (2) waren mehr als entzückend und so konnte ich auch mit Kindern spielen, die teilweise vom tatsächlichen Alter meinen Kindern im Centro entsprechend, teilweise aber eben auch eher vom inneren Alter. Der 2jährige Aaron erinnerte mich zum Beispiel ein wenig an den 9jährigen Johan, wohingegen die ebenfalls 9jährige Valeria so viel weiter war, dass man die zwei eigentlich gar nict vergleichen könnte.
Am späten Nachmittag ging es mit den beiden Mädels ins Schwimmbad wo eifrig herumgetollt wurde und auch Onkel Oliver das ein oder andere Mal auf den Arm genommen wurde..
Wir blieben dann auch über Nacht und schauten mit den erschöpften Eltern noch einen Film bevor auch wir müde ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen machten wir uns zeitig auf zum Malecon um unsere geplante Schiffahrt zu beginnen: Eine Stunde über den Rio Guayas mit dem Piratenschiff "The Morgan". Nach einer angemessenen Begrüßung an Bord - natürlich durch einen Piraten - bekamen wir die Möglichkeit ein Andenkenfoto zu schießen - natürlich in voller Montur und einem waschechten Piraten. Wer würde sich das schon entgehen lassen? Vom Schiff aus ließen sich gut die unterschiedlichen Lebensarten Guayaquils feststellen und vor allem die Gegend Las Penas mit ihren wundervoll bunten Häusern ließ sich hervorragend begutachten. Wie gerne hätte ich mir dort ein Ferienhäuschen erbaut - am Wasser und zwischen farbigen Häuschen und Künstlergassen - ein bisschen das Montmartre von Guayaquil...
Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten mussten wir uns aufmachen um den Bus zum Strand zu erwischen - natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar frische Krabben am Flussufer zu verputzen. Bei einer kompletten Mahlzeit für 4,50$ lässt sich eben einfach nichts aussetzen.
Vom Strand erzähl ich im nächsten Post.
Sonntag kamen wir wieder zurück nach Guayaquil um noch eine Nacht im Hause des Großvaters zu verbringen - vor allem weil es einfach keine Bustickets mehr nach Quito gab... Wahnsinn!
Tagsüber besuchten wir den Parque de las Iguanas - den Leguanpark, der seinem Namen alle Ehre macht! In einer Art abgezäunten Wiesen tummeln sich riesige Leguane und schnabulieren Salatblätter und Fliegen, während auf den Bäumen zig Tauben und weitere Leguane ein Stelldichein geben. Im Wasserbecken relaxen Schildkröten von nicht zu verachtender Größe und in den größeren Bäumen hüpfen Erdmännchen umher. Wenn man Glück hat entdeckt man auch einen Leguan in grün - die verfärben sich nämlich, wenn sie nass werden. Ich bin froh, dass ich auch ohne Galapagos so interessante Tiere beobachten durfte!
Der letzte Abend wurde dann in der kühlen Mall verbracht, mit einem gesunden Sandwich, nach all dem frittierten Fisch und fettigen Pommes.
Dis Busfahrt am Montag dauerte ganze zehn Stunden, von denen ich wohl ca. 5 geschlafen habe. Der Rest der Zeit ließ sich ganz gut damit verbringen aus dem Fenster zu schauen, Musik zu hören und die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten.
Guayaquil, du Perle, ich möcht dich gern nochmal besuchen...

Turmuhr, die ein gewitzter Guayaquilener einmal an ein paar chinesische Geschäftsleute verkaufte - die Armen warten heute noch auf ihr Denkmal...

ein Schiff an der Malecon 2000
noch bleich - Oliver und ich
auf der "Morgan" konnten auch verrückte Piratenfotos gemacht werden...
Rio Guayas
Unser "verrücktes Piratenfoto"
Blick vom Schiff
Malecon 2000
Skyline von Guayaquil :)

Las Penas
wunderschön - nicht nur am Tag!

leider war die Linse verschmiert :P

wunderschöne Kirche am Parque de las iguanas
Pavillon im Leguanpark
Tauben und Leguane teilen sich einen Baum
Riesenleguane!
Dieser Leguan "chillt" gerade
auch große Schildkröten gab es im Park zu bewundern



ich und der Leguan - der Leguan und ich
ich nenne ihn "Schorschi"

2 Kommentare:

  1. Echt tolle Bilder und wie man immer wieder lesen kann wirst du ja auch überall sehr herzlich aufgenommen :)
    Genieß noch die letzten 2 Wochen :)

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  2. Ja das ist wahr - echt grandios hier!

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